Im Jahr 2019 kann die Braunschweigische Stiftung auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken. Und spätestens seit der intensiven Beschäftigung mit dem zurückliegenden Vierteljahrhundert wissen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle, dass ein Vorbereitungsjahr wenigstens so spannend und facettenreich sein kann, wie man es sich für das Jubiläumsjahr selbst wünscht.
Was im Jahr 1994 niemand ahnen konnte, wissen wir heute: Die Braunschweigische Stiftung, seinerzeit errichtet unter dem Namen ›Stiftung der Norddeutschen Landesbank Girozentrale und der öffentlichen Versicherungen für Braunschweig‹, kurz: STIFTUNG NORD/LB • ÖFFENTLICHE, wurde als eine der größten Regionalstiftungen hineingeboren in die Anfänge des sogenannten ›Stiftungsbooms‹: das Erstarken des bürgerschaftlichen Engagements und das stärkere Empfinden gesellschaftlicher Verantwortung ging einher mit der dynamischen Übertragung des Vermögens der erfolgreichen Nachkriegsgeneration auf die Erben. Ein Anteil daraus floss aus den unterschiedlichsten Motiven hauptsächlich in rechtsfähige, gemeinnützige Stiftungen. Außer den zivilrechtlichen und steuerrechtlichen Grundlagen war im Umfeld der Stiftungen wenig bis nichts geregelt.
Die Stiftungen mussten sich bei der Organisation eines professionellen Stiftungsmanagements, wie Projektmanagement, Kommunikation, Vermögensverwaltung, Profilierung, Personalwesen und Aus und Fortbildung, selber zurechtfinden. Heute gibt es einen großen Markt, auf dem eine Vielzahl von Dienstleistern ein umfangreiches Angebot zu allen Fragen des Stiftungswesens anbietet.
So musste – und durfte! – sich die Braunschweigische Stiftung unbefangen ausprobieren und ihr ganz eigenes Profil entwickeln. Aus der ursprünglich ausschließlich fördernd tätigen Stiftung entwickelte sich so Schritt um Schritt im Rahmen eines regionalen und nationalen Stiftungsnetzwerkes, im Verbund mit dem Haus der Braunschweigischen Stiftungen sowie zusammen mit ihren Tochtergesellschaften, der Stiftungspartner GmbH und der Kulturgut Fürstenberg gGmbH, eine Partnerin für die Menschen im Braunschweigischen Land mit einer umfangreichen Angebotspalette: Projektberatung, Projektsteuerung, Projektvermittlung und Projektförderung, Stiftungsberatung und Stiftungsverwaltung, Aus- und Weiterbildungsangebote und Fundraising. Mit ihrer Schwesterstiftung, der ›Stiftung Sport und Kultur für Braunschweig‹, deren Erbe heute nach ihrer Zulegung zur STIFTUNG NORD/LB • ÖFFENTLICHE in der Braunschweigischen Stiftung bewahrt wird, gehörte sogar im Zusammenwirken mit namhaften Sponsoren die Finanzierung und die Errichtung einer Multifunktionshalle, der Volkswagen Halle Braunschweig, dazu.
Es spricht aus heutiger Sicht viel dafür, dass diese Erfolgsgeschichte in die Zukunft fortgeschrieben werden kann. Heute muss sich die Stiftung zwar neuen Herausforderungen stellen, die zum Zeitpunkt der Errichtung noch unbekannt waren: Eine lang anhaltende Niedrigzinsphase, der Weg in die Digitalisierung sowie zunehmende regulatorische Anforderungen, die auch vor dem Stiftungssektor nicht haltmachen, fordern intelligente Lösungen und ein professionelles Stiftungsmanagement. Dafür haben sich die zivilrechtlichen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen für Stiftungen und Stifter kontinuierlich verbessert.
Die Braunschweigische Stiftung wird ihr Jubiläumsjahr nicht in erster Linie der Eigendarstellung widmen, sondern sie wird zeigen, mit wie viel Freude und Erfüllung das Stiften und die Unterstützung von engagierten Partnern und ihren Projekten verbunden ist – und was dadurch bewirkt wurde und bewirkt werden kann. Das Jubiläum ist eine Einladung an jeden Einzelnen: Mach mit!
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