›Klassenzimmerstück OUT – Gefangen im Netz‹

Februar bis November 2024
Ronald Schober

Ronald Schober, Schauspieler aus Braunschweig, besuchte mit dem Klassenzimmerstück OUT – Gefangen im Netz weiterführende Schulen in Braunschweig. Das Stück ist eine Inszenierung des Lessingtheaters Wolfenbüttel mit dem Thema: Cybermobbing und seine Folgen. Im Interview erzählt der Schauspieler von seinen Erfahrungen.

Worum geht es in dem Stück?
»Es geht um das fiktive Mädchen Viktoria, genannt Vicky und ihre Geschichte. Sie ist, wie alle in ihrem Alter, selbstverständlich im Internet und den Sozialen Medien unterwegs. Im echten Leben und in der Schule wird sie jedoch gemobbt. Die Situation spitzt sich immer Verlauf des Stücks dramatisch zu.«

Cybermobbing – ein großes Thema, oder?
»Ja, absolut! Jede:r Sechste ist laut Studien betroffen, die Hälfte denkt sogar gelegentlich über Suizid nach. Diese Zahlen sind schockierend, motivieren mich aber auch, genau solche Projekte ins Leben zu rufen und fortzuführen. Es fühlt sich gut an zu wissen, dass unser Stück Schüler:innen helfen kann, über dieses Thema zu sprechen und besser damit umzugehen.«

Wie lief die Kommunikation mit den Schulen?
»Die Kommunikation war insgesamt sehr positiv, aber die Akquise hat mehr Zeit gefressen, als ich erwartet hatte. Werbung, Buchung, Vorbereitung und Abrechnung – das alles hätte ich bei der Planung besser einkalkulieren sollen. Eine wertvolle Lektion für zukünftige Projekte! Sobald ich aber die richtigen Ansprechpartner:innen gefunden hatte, lief es reibungslos und sehr produktiv.«

Wie kam das Theaterstück an?
»Die Reaktionen waren super! Lehrer:innen fanden es entlastend, dass das Stück einen Gesprächsauftakt bot und sie nicht allein das Thema ansprechen mussten. Die Klassen haben die Inhalte intensiv diskutiert, und das Bewusstsein für das Thema ist definitiv vorhanden.«

Wie reagierten die Jugendlichen?
»Aufmerksam, zwischendurch belustigt, manchmal auch peinlich berührt – und dann offen im Gespräch. Der Live-Charakter im Klassenzimmer kam besonders gut an, weil er half, die Gefühle der Figuren nachvollziehen zu können. Viele haben auch eigene Erlebnisse eingebracht.«

Welche Themen kamen in der Nachbesprechung auf?
»Neben Schuldfragen und dem Umgang mit Betroffenen war die Analyse der eigenen Klassengemeinschaft ein großes Thema. Es wurde auch über konkrete Hilfsangebote vor Ort gesprochen. Besonders schön war, wie offen die Schüler:innen waren – auch, was das Schauspiel selbst anging: ›Wie spielt man so eine ernste Rolle, ohne zu lachen?‹ Das war eine tolle Basis für Gespräche!«

Hier geht es zum Flyer für weitere Informationen: Flyer