Forum ›Spuren künstlerischen Handelns – Künstler:innennachlässe in Braunschweig‹

02. bis 03. Mai 2024
Die Braunschweigische Stiftung

Bereits bei ihrer Gründung vor über dreißig Jahren legte die Braunschweigische Stiftung die Bildende Kunst als eines ihrer wichtigsten Projektfelder programmatisch fest. Einer der drei Förderschwerpunkte ist die Würdigung arrivierter Künstlerinnen und Künstler mit ausgeprägtem Bezug zum Braunschweigischen Land. Dies erfolgte in den Jahren 2012–2025 im Wesentlichen über große Ausstellungen, die sich auf das Lebenswerk von Künstlern wie Roland Dörfler, Malte Sartorius und Klaus Stümpel bezogen. In vielen Gesprächen zwischen Stiftung und Künstler:innen hat sich herausgestellt, dass die ›Künstler:innennachlässe‹ ein unbearbeitetes Gebiet und zeitgleich eine sehr große Herausforderung sind. Für die Braunschweigische Stiftung stellte sich außerdem die Frage: Was nützt eine Ehrung und Würdigung durch große Ausstellungen, wenn Künstler:innen nach dem Tod in Vergessenheit geraten bzw. das Werk der Künstler:innen nicht entsprechend präsentiert werden kann oder gar vernichtet wird? Deshalb beschäftigt sich die Braunschweigische Stiftung seit dem Jahr 2014 mit der Frage, wie sich die für die Region bedeutsamen Künst ler:innen am besten dokumentieren lassen. Auf der Suche nach Antworten wurde deutlich, dass das Thema ›Künstler:innennachlässe‹ auf Landes- und Bundesebene virulent ist. Ein ›round table‹ des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in Niedersachsen beschäftigte sich damit ebenso wie die Kulturstiftung der Länder und die Stiftung Kunstfonds im Auftrag der Bundesregierung. Die Tendenz aller Bemühungen geht dahin, dezentrale Lösungsmodelle zu entwickeln und zu begleiten.

Die Braunschweigische Stiftung ist die Treuhänderin der Malte Sartorius Künstlerstiftung und damit aktiv mit einem bedeutenden und umfangreichen Kunstnachlass eines regionalen Künstlers befasst. Das von der Braunschweigischen Stiftung initiierte Forum war ein Angebot an regional bedeutende Künstler:innen, die interessiert sind an praktikablen Lösungen und Hilfestellungen für die eigenen Kunstnachlässe.

Vom 02. bis 03. Mai 2024 organisierten drei regional bedeutende Institutionen das Forum ›Spuren künstlerischen Handelns – Künstler:innennachlässe in Braunschweig‹. Initiiert und inhaltlich ausgestaltet wurde das Forum vom Institut für Kunstwissenschaften der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, der Städtischen Galerie Wolfsburg und der Braunschweigischen Stiftung.

Der Flyer zur Veranstaltung ist hier zu finden: Flyer

Bildende Künstler:innen prägen die Region und Niedersachsen. Ihre Arbeit dokumentiert unsere Zeit und die gesellschaftlichen Verhältnisse. Das Werk bzw. der Nachlass von Künstler:innen kann nur in den seltensten Fällen in Gänze oder überhaupt physisch gesichert aufbewahrt und bearbeitet werden. Das von den Institutionen Stiftung, Hochschule und Museum initiierte Forum eruierte die Möglichkeiten, die Künstler:innen der Region und auch darüber hinaus haben, mit ihrem Werk bzw. ihrem Nachlass umzugehen. Es gab praktische Anleitungen, Best-practice Beispiele und Workshop-Formate sowie Veranstaltungen im Rahmen des Vorlesungsplans im Sommersemester 2024. Ausstellungen in der Jakob-Kemenate und der Städtischen Galerie Wolfsburg begleiteten das Forum.

Ein Tagungsband, der im Sommer 2025 erscheint, und eine Dokumentation runden das Forum ab.