›O-Ton: Erzählkunst im Braunschweiger Land‹

August bis Dezember 2024
Erzählenswert e.V.

Das Projekt ›O-Ton: Erzählkunst im Braunschweiger Land‹ wurde in einer besonderen Zeit geboren. Während der Pandemie, als Auftritte fast unmöglich waren, wuchs der Wunsch nach kulturellem Austausch und Auftrittsmöglichkeiten für Künstlerinnen und Künstler. Die Idee: Orte im ländlichen Raum, die als Treffpunkte dienen oder dienten, mit Erzählkunst beleben. Das Besondere daran: Mit wenig Aufwand lassen sich hochwertige Kulturevents direkt ›vor die Haustür‹ bringen.

Aus der Idee wurde Wirklichkeit! Erzählkunst e. V. organisiert vier Events jährlich und bereichert damit ländliche Regionen im Braunschweigischen Land. Nun feiert das Projekt bereits sein fünftes Jahr, und jede Veranstaltung ist eine Freude. 2024 überraschte das Programm mit einem Erzähltrio, einer japanischen Bambusflöte und einem Mutter-Tochter-Duo.

»Erzählkunst fasziniert mich, weil sie Menschen miteinander verbindet. Über die frei erzählten Geschichten entsteht ein Dialog zwischen Künstlerin und Publikum, der die gesamte Atmosphäre belebt. Gleichzeitig bietet sie ›grenzenlose Vielfalt‹: Märchen, Sagen, Biografisches, Historisches oder Zeitgenössisches – alles wird lebendig. Solo, im Duo oder Trio, ein- oder mehrsprachig, mit oder ohne Musik – und emotional vielschichtig: von humorvoll bis gesellschaftskritisch, lustig, tiefgründig, spannend«, betont Dorothea Nennewitz, 1. Vorsitzende von Erzählenswert e.V. und künstlerische Leiterin und Organisatorin der O-Ton-Events.

Eine Besucherin schrieb nach einer Veranstaltung: »Ich muss Ihnen einfach noch einmal meinen persönlichen Dank für den genussvollen und nachhaltigen Abend aussprechen. Nicht nur die Stimmung und die Atmosphäre waren wunderschön. Die beiden Künstlerinnen haben mit ihren Erzählungen und Gedanken, mit Wissenswertem und bislang Ungehörten, mit sehr ernsten und humorvollen Sequenzen mich zum Lachen gebracht und zu Tränen gerührt.«

Besonders im Gedächtnis blieb Frau Nennewitz ein syrisches Ehepaar, das sie 2018 in einem Storytelling-Workshop der Diakonie kennengelernt hatte. Sie erfuhren im Herbst 2024 über Social Media von der deutsch-arabischen Erzählveranstaltung ›Hayat heißt Leben‹ in Helmstedt und reisten extra aus Wolfsburg an. Die Dynamik, in der die Geschichten fließend zwischen beiden Sprachen wechselten, begeisterte nicht nur sie, sondern das gesamte Publikum.

So verlässt man eine Erzählkunst-Veranstaltung immer anders, als man kam: schmunzelnd, nachdenklich, beschenkt und vor allem: Im Gespräch miteinander. Das ist die Faszination, die die Organisatorin antreibt, dieses Genre immer mehr Menschen näherzubringen.