Corona Projekte 2020

2020
Die braunschweigische Stiftung

Während der Corona-Krise wollte natürlich auch die Braunschweigische Stiftung ihren ProjektpartnerInnen zur Seite stehen und die kreative Szene im Braunschweigischen Land in seiner Vielfalt bestmöglich erhalten. So hatte der Vorstand im Frühjahr 2020 verschiedene Maßnahmen für EinzelkünstlerInnen und Kulturschaffende beschlossen, wie eine Reihe von Lockerungen für bereits zugesagte Projekte und das Angebot zur individuellen Hilfe für die Deckung der Bedarfe.  

Die Anfragen kamen aus verschiedensten Bereichen. Einige ProjektpartnerInnen hatten neue Projekte speziell an die Situation angepasst, andere brauchten Unterstützung beim digitalen Arbeiten. So konnten wir das Jahr mit einem bunten Strauß an ›Corona-Projekten‹ beenden. Einige davon wollen wir hier vorstellen:

Vielleicht sind einige von Ihnen im Sommer durch den Prinzenpark geschlendert und auf die Plakate aufmerksam geworden, die Kreidezeichnungen von Kindern zu ihrem Erleben der Corona-Zeit zeigten. Das Projekt der Im·Puls·Initiative wollte die individuelle und gesellschaftliche Auseinandersetzung in den schwierigen Monaten mit Covid-19 anregen. Den Menschen und insbesondere den Kindern und Jugendlichen sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihre persönlichen Erfahrungen zu teilen und öffentlich darzustellen. Im Rahmen der Ausstellung konnten die Besuchenden zahlreiche Kunstwerke bestaunen und außerdem über Covid-19 und das Erleben der Zeit ins Gespräch kommen. Die ganze Ausstellung ›Mein Erleben in der Coronazeit‹ wurde außerdem in einem Fotobuch dokumentiert.

Die Auftrittsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen im Bereich Musik war 2020 sehr eingeschränkt. Der Verein Kinderklassik.com versuchte daher, mit kleinen Konzerten in privaten Gärten und Hinterhöfen wenigstens ein bisschen Bühnenatmosphäre zu schaffen und den jungen KünstlerInnen eine Auftrittsmöglichkeit zu bieten. Ein ›Digitalflügel auf Reisen‹ wurde so zwischen Braunschweig, Wolfenbüttel und Salzgitter transportiert und dort zum Klingen gebracht. Wer Glück hatte, konnte im letzten Sommer daher einfach die Fenster öffnen und zuhause die Klänge klassischer Musik, die aus einem Nachbargarten her wehten, in den eigenen vier Wänden einfangen. Die Hoffnung war, dass die kleinen Konzerte auch ältere Menschen in den umliegenden Häusern erreichten und ihnen so eine Freude bereiten konnten.

Viele Menschen auch weiterhin erreichen wollte auch der lokale Radiosender Radio Okerwelle. Die Corona-Krise stellte die Mitarbeitenden vor eine große Herausforderung. Radio Okerwelle musste neue Wege einschlagen, um den Sendebetrieb unter allen Gegebenheiten garantieren zu können. Die Redakteure, die Medienpädagogik und die Verwaltung sollten von Zuhause arbeiten können. Da es sich dabei in aller Eile bei der Umstrukturierung um weitestgehend provisorische Lösungen handelte und das vorhandene private Equipment genutzt werden musste, war eine Investition in eine geeignete Struktur für das Arbeiten im Home-Office unumgänglich und die Braunschweigische Stiftung unterstützte gerne.

Besonders unter der Krise gelitten haben seit Beginn der Pandemie die Theater. Ein Regelbetrieb war auch während der Lockerungen im Sommer nicht möglich. Nichtsdestotrotz war es dem Theater Fadenschein gerade jetzt wichtig, Kindern ein Angebot der Auseinandersetzung mit den Fragen des Zusammenlebens zu präsentieren, damit auch sie die Belastungen und persönlichen Auswirkungen der Krise in künstlerisch-spielerischem Rahmen verarbeiten konnten und einen Raum für Ihre Wünsche und Ängste geboten bekamen. Das Theater Fadenschein verlegte den Spielbetrieb für ein Sommer Open Air daher in den Biergarten des Gasthauses Heinrich und beglückte die Besuchenden mit einem vielfältigen Kinderprogramm. Die Karten waren heiß begehrt und das Wetter spielte so gut mit, dass sich das Ganze gar nicht wie ein Ersatzprogramm anfühlte.

2020 war kein leichtes Jahr für Kulturschaffende und EinzelkünstlerInnen. Doch trotz Einschränkungen und Veränderungen konnten kreative Ideen entstehen, neue Schritte gewagt und Formate ausprobiert werden. Wir waren beeindruckt mit wie viel Durchhaltevermögen und positivem Esprit unsere ProjektpartnerInnen ihre Projekte angepasst und neu gedacht haben.