›Roms Legionen auf dem Marsch‹

14. Mai 2022 bis 31. Januar 2023
Portal zur Geschichte e. V.

Als Mitten in Südniedersachsen das Schlachtfeld am Harzhorn aus dem Jahr 235 n. Chr. gefunden wurde, war das eine wissenschaftliche Sensation. Es gilt als eines der am besten erhaltenden Schlachtfelder in Europa. Das Portal zur Geschichte hat eine Erlebnisausstellung entwickelt, die einen mitnimmt auf die Spuren der Legionen des römischen Kaisers.

Wie schwer ist die Ausrüstung eines Legionärs? Wo schlief er, was aß er und wie sah eigentlich der Alltag eines Legionärs aus? Damit die erste Frage gleich geklärt ist: die Rüstung eines Legionärs wiegt 50 Kilogramm. Woher ich das weiß? Weil ich Sie in der Erlebnisausstellung selbst anziehen durfte. Den passenden Helm gab es gleich dazu.

Aber auch auf die anderen Fragen bietet die Ausstellung Antworten – Antworten zum Anfassen und Ausprobieren. Durch zahlreiche Mitmachstationen, wie das Mahlen der täglichen Getreideration, taucht man in das Leben eines Legionärs ein. Auch originalgetreuen Nachbildungen der archäologischen Funde vom Schlachtfeld am Harzhorn bieten spannende Einblicke. Denn wusstet ihr, dass es nur einen Blick braucht, um eine römische von einer germanischen Speerspitze zu unterscheiden? Die Ausstellung verknüpft gekonnt Spaß mit Wissen.

Großformatige Dioramen mit 1.400 handbemalten Zinnfiguren zeigen detailliert und eindrucksvoll das Geschehen im Marschlager und die Dimensionen der römischen Armee. Noch vor 2.000 Jahren hatte das Römische Reich eine Größe, die heute kaum vorstellbar ist, aber durch die Ausstellung veranschaulicht wird.

Für Nathalie Boes, Geschäftsführerin der praeteritum gGmbH, die das Portal zur Geschichte betreibt, gab es viele eindrucksvolle Momente. »Faszinierend waren die Stimmen, die berichteten, dass sie mehrfach gekommen sind oder kommen möchten. Das hat uns gezeigt, dass das Konzept ›Erlebnisausstellung‹ voll aufgegangen ist und Besucher:innen auch bei mehreren Besuchen immer wieder Neues entdeckt haben. Davon zeugen auch viele Einträge in unserem Gästebuch: Vielfach haben Interessierte mit Kindern und Enkeln, mit Freunden oder Kollegen die Ausstellung ein zweites Mal besucht und die Inhalte aus neuen Blickwinkeln kennengelernt. Die Inhalte waren ›skalierbar‹ und das vom Kindergartenkind bis zum Wissenschaftler. Wer das nicht glaubt, hätte den Vierjährigen erleben sollen, der während der Eröffnung in der Vitrine des Marsch-Modells dargestellte Jungtiere im römischen Tross gesucht und gezählt hat. Allen anwesenden Erwachsenen war noch nicht einmal aufgefallen, dass solche dargestellt werden.«